Chroniken

Chronik 2016

Bericht 2016 zur Chronik der Fußprozession Bocholt-Kevelaer

283. Fußprozession Bocholt-Kevelaer vom 27. bis zum 29. August 2016

 Die diesjährige Fußwallfahrt von Bocholt nach Kevelaer fand unter der geistlichen Leitung von Pfarrer Andreas Hagemann aus der Pfarrei St. Josef statt. Er hatte als Leitthema für diese Wallfahrt anlässlich des vom Papst ausgerufenen Jahres der Barmherzigkeit das Diözesanwallfahrtsthema „Hier bin ich – Mutter der Barmherzigkeit“ übernommen.

Dieses Thema zog sich durch die Gottesdienste von der Bußandacht am Mittwoch über die traditionell sehr gut besuchte Pilgermesse am Freitag bis zur Pilgermesse am Sonntag in Kevelaer und insbesondere zur Pilgerandacht am Sonntagnachmittag in Kevelaer durch.

Nach bis dahin eher durchwachsenem Sommerwetter begann wenige Tage vor der Wallfahrt die längste Schönwetterperiode dieses Sommers. In den Tagen unmittelbar vor der Wallfahrt lagen die Temperaturen bei 35 ° C, außerdem war es sehr schwül.

So gesehen war uns Petrus dann durchaus noch wohl gesonnen, denn am Samstag war es dann „nur“ ungefähr 32 ° C warm bei leichter Schwüle, dafür aber sehr starker Sonneneinstrahlung, was die „gefühlten“ Temperaturen natürlich in die Höhe schnellen ließ. Am Sonntag in Kevelaer waren es dann bei großer Schwüle wieder ein paar Grad weniger. Für die Pilger wichtiger war natürlich wieder das Pilgerwetter am Montag. Nach etwas Nieselregen zwischen Winnekendonk und Uedemerbruch entwickelte sich fast ideales und vor allem trockenes Pilgerwetter bei bis zu 25 ° C bei leichter Schwüle.

Allerdings hatten das Wetter der Vorwallfahrtstage und die Wetterberichte für das Wallfahrtswochenende dafür gesorgt, dass sich eine ganze Reihe von Pilgern nicht traute, an der Wallfahrt teilzunehmen, so dass am Samstag „nur“ gut 900 Pilger in Kevelaer eintrafen. 

Die Pilger, die sich trotz der Wetteraussichten nicht von der Teilnahme an der Wallfahrt abhalten ließen, waren insbesondere den Pfadfindern St. Norbert sehr dankbar, welche am Samstag wieder an drei Stellen unterwegs den Pilgern kühle Getränke anboten.

Abgesehen von der Hitze gab es auf dem Weg noch einige Diskussionen mit einem der uns begleitenden Polizisten wegen angeblich falscher Beschilderung an einem Teil der Begleitfahrzeuge. Aber letztlich wurde auch hier nichts so heiß gegessen, wie es gekocht worden war.

Beinahe wäre allerdings die Wallfahrt in Niedermörmter nachhaltig aufgehalten worden. Der zuständige Schäfer hatte uns in diesem Jahr kurzfristig wieder gestattet, dort den Rheindamm zu benutzen. Dabei stand aber derjenige, der dort die Tore für uns aufschließt, in diesem Jahr urlaubsbedingt nicht zur Verfügung. Er hatte zwar seinen Bruder als Vertretung engagiert, dieser hatte seinen Einsatz aber verschlafen. Glücklicherweise fiel es der Besatzung unseres Vorstandswagens, der bereits nach Niedermörmter vorgefahren war, auf, dass dort die Toiletten an der Schule noch abgeschlossen waren. Da für das Aufschließen der Tore am Rheindamm und der Toiletten derselbe Mann zuständig ist, fragte man telefonisch dort nach. Er schickte daraufhin einen Bekannten, dem er allerdings wohl nicht erläutert hatte, wie eilig die Angelegenheit war. Dieser kam nämlich aus Rees und wartete noch seelenruhig auf der Rheinbrücke hinter unserer ersten Gruppe. Inzwischen war diese am verschlossenen Tor eingetroffen und versuchte telefonisch mit der Besatzung des Begleitfahrzeugs abzuklären, was zu geschehen hatte. Wenig später erschien der Schlüsselbeauftragte dann aber und die Wallfahrt konnte weiterziehen.
Die meisten Pilger hatten von dieser Verzögerung überhaupt nichts bemerkt, da kurz vor dem Rheindamm die erste Versorgungsstelle der Pfadfinder aufgebaut war und das Gros der Pilger sich noch dort aufhielt. Da die nächste Gebetstour ohnehin erst dann an der Schule startet, wenn dort (fast) alle Pilger eingetroffen sind, wurde glücklicherweise auch der Zeitplan nicht durcheinander gebracht. Die zweite Gruppe hat von dieser Episode ohnehin nichts mitbekommen, weil natürlich alle Tore längst geöffnet waren, als sie am Rheindamm eintraf.

Die Witterung führte dazu, dass die teilweise 16-köpfige Sanitätergruppe vom DRK mit ASB-Verstärkung zwar weniger Fälle mit Muskel- oder Gelenkproblemen zu versorgen hatte, aber Kreislaufprobleme deutlich stärker auftraten. Blasen sind sowieso bei jedem Wetter ein Thema.

Insgesamt aber kam die Wallfahrt gut über den Weg und traf pünktlich um 20.00 Uhr in der Basilika in Kevelaer ein. Bei der Begrüßung dort fiel dann die ganze Anstrengung des Weges von den Pilgern ab und sie konnten sich glücklich zu ihren Quartieren begeben.

Der Sonntag verlief in gewohntem Rahmen mit der Pilgermesse und dem Kreuzweg. Bei der Kollekte am Kreuzweg wurden über 1.000 € für den Arbeitskreis Asyl gesammelt.

Im Rahmen der Pilgerandacht wurden sieben Pilger für 25 Teilnahmen an der Wallfahrt geehrt, darunter die Vorstandsmitglieder Michael Kampschulte und Benjamin Wülfert. Dessen Vater Bernhard Wülfert nahm zum 50. Mal an der Wallfahrt teil. Für 25 Jahre Mitarbeit im Vorstand wurden Ludger Peltzer und Peter Mertens ausgezeichnet. Bereits auf 50 Jahre Mitarbeit im Vorstand kann Heinrich Stevens zurückblicken. Außerdem wurden Daniel Peltzer und Stefan Büdding neu in den Vorstand aufgenommen.

Nachdem in den Vorjahren die Teilnehmerzahl bei der Lichterprozession immer weiter zurückgegangen war und teilweise auch dadurch bedingt die Zahl der Kringel auf dem Kapellenplatz sich fast bis ins Unendliche vervielfacht hatte, wurde das Gesangsprogramm in diesem Jahr deutlich verkürzt, so dass sich alle Teilnehmer relativ zügig zum Nachtgebet um die Gnadenkapelle versammeln konnten.

Der Montag verlief bei etwa halbierter Teilnehmerzahl ohne große Besonderheiten.

Eine Besonderheit bot in diesem Jahr aber der geistliche Leiter, der nach einem Unfall bei der Vorbereitung auf die Wallfahrt nur auf Krücken (unterwegs natürlich im Begleitfahrzeug) mitgehen konnte; es sich aber nicht nehmen ließ, sich so viel wie möglich unter die Pilger zu mischen. Dies kam ebenso wie seine Predigten bei diesen sehr gut an.

So war es trotz mancher Widrigkeiten letztlich wieder eine sehr gelungene Wallfahrt.