Chronik 1957

223. Fußprozession Bocholt-Kevelaer


Leitgedanke der diesjährigen Fußwallfahrt war:

„Katholisches Volk bete für deine Priester”

Nachdem am Freitagmorgen, den 24. August 1957 in St. Georg die Pilgermesse mit hl. Kommunion und Segen gehalten war, zog am Samstag, den 25. August die Prozession um 5.45 Uhr in gewohnter Weise aus.

Herr Kaplan Jordans von Liebfrauen als geistlicher Leiter sowie Kaplan von Ooyen und Diakon Tebroke begleiteten die Pilger. Nach der üblichen Teilung beim Kaisergarten ging es bei günstigem Pilgerwetter ohne Pause bis nach Rees, wo die Prozession um 10.00 Uhr anlangte. Hinter Werth wurde der übliche Unkostenbeitrag eingesammelt und die stattliche Teilnehmerzahl von 834 Pilgern festgestellt. Mit der neuen Ponte ging das Übersetzen über den Rhein schnell vonstatten. Die erste Prozession zog nach 1/2-stündiger Pause und die zweite Prozession nach 3/4-stündiger Pause weiter. Gegen 12.15 Uhr war der Gnadenort Marienbaum erreicht und der Segen erteilt. Nach dem Mitagessen ging es um 14.00 Uhr gen Kevelaer weiter und nach kurzen Pausen in Uedemerbruch und Winnekendonk um 18.45 Uhr der feierliche Einzug dortselbst. Der feierliche Segen in der Basilika wurde von dem geistlichen Leiter der Prozession, Kaplan Jordans, erteilt und die Pilger begaben sich – wenn auch ermüdet – doch frohen und dankbaren Herzens in die Quartiere.

Das feierliche Hochamt mit hl. Kommunion für die Pilger war am Sonntag um 8.00 Uhr. Der Kreuzweg war wegen einsetzenden Regens auf 15.00 Uhr verlegt. Anschließend war um 16.30 Uhr die Pilgerandacht mit Festpredigt. An Kreuzweg und Andacht betrug die Zahl der Teilnehmer etwa 1.300 Pilger. In der Andacht wurden Frl. Leson und Herr Ahold geehrt, da selbige 50 mal nach Kevelaer gepilgert waren. Für 25jährige Führertätigkeit erhielt Heinrich Demming den Silberkranz an seinen Pilgerstab. Um 8.00 Uhr (abends) war die übliche Fackelprozession.

Am Montag war die hl. Messe mit Pilgersegen um 4.00 Uhr. 5.45 Uhr Abschied vom Gnadenbild. Auf dem Rückweg verlief alles planmäßig. Das Wetter war – von einigen Regenschauern abgesehen – im großen und ganzen gut. Gegen 18.50 Uhr war Bocholt wieder erreicht. Von der Geistlichkeit, Engelchen und den Vorständen der anderen Prozessionen begleitet ging es zur St. Georgskirche. Nach einem kurzen Schlusswort und dem sakramentalen Segen war die diesjährige Pilgerfahrt zu Ende.

Nicht unerwähnt lassen darf man den selbstlosen Einsatz der Sanitätsgruppe des Roten Kreuzes. Vor allem wurde die Verkehrsregelung auf der belebten Bundesstraße zwischen Haldern und Rees vorbildlich gelöst. Dem Roten Kreuz und der Polizei gebührt auch an dieser Stelle besonderer Dank.