Der Pilgervorstand zieht ein positives Fazit der Fußwallfahrt nach Kevelaer
Kirmes, Karneval, Kevelaer – von den „drei großen Bocholter Ks“ sprach eine begeisterte Ute Gertz am Montagabend in der St.-Georg-Kirche. Dort endete für die Fußpilger die dreitägige Wallfahrt nach Kevelaer und zurück. Der Vorstand zog ein positives Fazit: Die neue Wegstrecke abseits der großen Straßen kam gut an, das Übersetzen mit der Fähre auf dem Rückweg klappte reibungslos, der Zeitplan wurde bis auf wenige Minuten eingehalten, das Wetter spielte auch mit, betonte Alfons Schmeink, Vorsitzender der Fußprozession Bocholt-Kevelaer. Für die geistliche Leiterin Ute Gertz, Pastoralreferentin aus Liebfrauen, fanden er und seine Vorstandskollegen lobende Worte. Gertz, die selber beide Strecken mitlief, habe den Nerv der Pilger getroffen.
Vorstandsmitglied Peter Mertens sprach vom „Glück in den Augen der Pilger“, das er nach den Strapazen des Weges beim Einzug in St. Georg gesehen habe. Nachdem sich die Teilnehmerzahlen zuletzt auf um die 500 eingependelt hatten, seien wohl nur noch diejenigen dabei, die es tatsächlich ernst meinten mit ihren Anliegen auf dem Weg zur Gottesmutter, vermutet er. Dass ihm auf dem beschwerlichen Weg das Beten des Rosenkranzes Hilfe und Orientierung sei, verriet er auch: „Ein Rosenkranz sind 1,8 Kilometer.“
Rund 500 Frauen und Männer hatten sich am frühen Samstagmorgen auf den Weg gemacht; wie immer kamen in Empel und Marienbaum noch einige hinzu. Auf dem Rückweg waren es knapp die Hälfte; sie nahmen erstmals die Fähre über den Rhein: Drei Mal setzte das Boot von Niedermörmter nach Rees über. Am anderen Ufer wurden die Pilger von den Reeser Fußpilgern um Claudia Scholten begrüßt, die ebenfalls am Samstag nach Kevelaer gelaufen waren – und am Sonntag zurück. Beim Auszug aus Rees habe der Pfarrer „alle Register gezogen“ und gefühlt sämtliche Kirchenglocken geläutet. Für Alfons Schmeink auch ein besonderes Erlebnis.
In Kevelaer gestaltete der Bocholter Quartettverein um Chorleiter Michael Hartel erstmals die Pilgermesse in der Basilika mit einem eigens einstudierten Programm. Dazu waren die Musiker bereits um sechs Uhr mit dem Bus nach Kevelaer gefahren. Später wurden Jutta Brands und Brigitte Vorell für ihre 25-jährige Teilnahme an der Fußwallfahrt ausgezeichnet. Thomas Feldhaar war zum 50. Mal dabei und ist außerdem seit 1985 als Sanitäter im Einsatz. Johannes Tepaße arbeitet seit 25 Jahren im Vorstand mit.
Neuer Ordner und damit neu im Vorstand ist Lukas Krasenbrink (22). Junge Männer wie ihn brauche man in den Reihen der Verantwortlichen. Sie brächten einen ganz anderen Blick auf die Dinge mit und könnten mit ihren Ideen zu einer Verjüngung der Wallfahrt beitragen, wünscht sich Alfons Schmeink (58). „Was oben wegbricht, kommt unten nicht nach“, weiß er. Wie die Altersstruktur der Pilger insgesamt aussieht, soll nächstes Jahr ausgewertet werden. Dann ist Zeit für eine neue Statistik, kündigte Schriftführer Ludger Mertens an.
Ebenfalls zum wiederholten Mal dabei war Lukas Tekampe, der Leiter des Edith-Stein-Hospizes. Er nahm einen überdimensionalen Scheck in Höhe von 1415 Euro für die Hospizarbeit entgegen. Dass beim Kreuzweg in Kevelaer eine „so tolle Summe“ zusammengekommen sei, freue ihn sehr, sagte Tekampe. Das zeige, welchen großen Stellenwert das Hospiz in Bocholt habe und wie stark es – ein knappes Jahr nach Inbetriebnahme – bereits im Bewusstsein der Menschen verankert sei. Einer sterbenden Frau – und langjährigen Fußpilgerin – habe er erst kürzlich das Versprechen gegeben, eine Kerze für sie in Kevelaer anzuzünden, sagte er. Als Dankeschön für die Spende lud er den Pilgervorstand zu einem Besuch ins Hospiz ein.
Wer eine Jacke, ein Pilgerkreuz oder eine Brille auf dem Pilgerweg verloren hat, kann sich beim Vorstand melden.
BBV-Artikel vom 29.08.2024
Autorin: Stefanie Himmelberg
Foto 1 oben: Lukas Tekampe (Zweiter von links) freute sich über die Spende in Höhe von 1415 Euro für die Hospizarbeit. Peter Mertens, Klaus Borgers, Alfons Schmeink und Ludger Mertens (von links) überreichten den Scheck zum Abschluss der Wallfahrt. FOTO: Sven Betz
Foto 2: In Kevelaer wurden die Jubilare Johannes Tepaße (3.v.l.), Jutta Brands (4.v.r.), Brigitte Vorell (3.v.r.) und Thomas Feldhaar (2.v.r) ausgezeichnet, neuer Ordner ist Lukas Krasenbrink (4.v.l.). Es gratulierten Klaus Borgers (l.), Ute Gertz und Alfons Schmeink. FOTO: Benjamin Wülfert