Bocholter Fußwallfahrt abseits großer Straßen
Der Vorstand zieht ein positives Fazit der diesjährigen Prozession nach Kevelaer
Am Montagabend sind die Pilger wieder in die St.-Georg-Kirche eingezogen. Der Vorstand zeigt sich zufrieden mit der Streckenänderung, der neuen Versorgung zur Mittagspause und dem Nachwuchs an Sanitätern.
Die Pilger-Zahl war ähnlich wie im letzten Jahr. Mit 450 Personen waren sie am Samstag gestartet, „traditionell schwillt die Wallfahrt auf dem Weg aber an“, erzählt der erste Vorsitzende Alfons Schmeink. Somit seien mehr als 500 Pilger nach Kevelaer gelaufen. Ebenfalls üblich war die geringere Pilger-Zahl am Montag. Mit etwas mehr als 200 zogen sie am Montagmorgen los. Schließlich ist der Montag für viele ein Arbeitstag.
Die veränderte Route vor Empel über Privatwege, um nicht über die B 67 laufen zu müssen (das BBV berichtete), sei bei allen Pilgern gut angekommen, erzählen die Vorstandsmitglieder. Wichtig sei aber, dass es weiterhin Privatwege seien, die außerhalb der Bocholter Fußprozession nicht genutzt werden dürften, betonten sie. Die neue Versorgung zur Mittagspause in Marienbaum sei ebenfalls „eine Punktlandung“ gewesen. Begeistert zeigten sich die Organisatoren auch vom diesjährigen Geistlichen Leiter Gregor Kauling aus Kevelaer. Er habe „den Nerv der Pilger getroffen“. Dabei sei es für Kauling ein Perspektivwechsel gewesen. Statt die Gruppen in Kevelaer nur ankommen zu sehen, lief er nun selbst die Strecke aus Bocholt mit.
Weg von der B 67
In Zukunft werde es weitere Bemühungen geben, von den großen Straßen wegzukommen, kündigt der Vorstand an. So hatte die Verkehrsbehörde des Kreises Kleve dem Vorstand auferlegt, für die Strecke zwischen Empel und der Reeser Rheinbrücke zukünftig ebenfalls von der B 67 abzuweichen. „Da müssen wir in diesem Jahr eine Lösung entwickeln“, sagt Schmeink. Der Weg, den der Kreis Kleve vorschlägt, sei jedoch für die Pilger nicht realisierbar.
Erfahrenen Kevelaer-Pilgern sind sicherlich auch die neuen T-Shirts aufgefallen, die die Ordner (alles Vorstandsmitglieder) trugen. Ihre nicht atmungsaktiven Warnwesten hatten sie, dank finanzieller Hilfe der Bocholter Pfarreien, gegen neonfarbene Warn-Shirts austauschen können, die an den Straßen für mehr Sichtbarkeit sorgen.
Spende für die „Kevelaer-Sanis“
Große Zwischenfälle gab es sowohl auf dem Hin- als auch Rückweg keine, zeigen sich Vorstand und Sani-Team zufrieden. Neben manchen Fußkranken habe ein Pilger mit Kreislaufproblemen im Krankenhaus behandelt werden müssen, auch eine Platzwunde musste genäht werden. Diese Pilgerin sei aber bereits bei der nächsten Pause wieder mit eingestiegen, erzählt das Team.
Für die Bemühungen der Sanitäter wollten sich die Pilger mit ihrer diesjährigen Spende bedanken. 1242,12 Euro kamen für die Sanitätsgruppe der Bocholter Fußprozession zusammen. Das zeige die Wertschätzung, die die Pilger für die Ehrenamtler haben, finden die Verantwortlichen. „Mit einer Summe in der Größenordnung haben wir nicht gerechnet“, sagt auch Dr. Rainer Hübers-Kemink aus dem Vorstand des DRK-Stadtverbandes Bocholt. Drei der dienstältesten Sanitäterinnen werden ihre Aufgaben aber nun niederlegen: Ulla Arnold, Theresia Wilting und Marlies Teriete. Bereits in diesem Jahr hatten die Helfer aber Nachwuchs bekommen. Acht neue ehrenamtliche „Kevelaer-Sanis“, die sonst im Bocholter Krankenhaus arbeiten, sowie zwei Physiotherapeutinnen waren dabei. Das mache es nun einfacher, selbst aufzuhören, finden die drei.
In Marienbaum ist auf dem Rückweg außerdem eine Brille liegen geblieben, teilt Schmeink mit. Wer eine vermisse, könne sich beim Vorstand melden.
Autorin: Ann-Theres Langert
Quelle: BBV vom 30. August 2023