Hier nun einige Berichte von den vielen kleinen Gruppen und Pilgern, die in diesem Jahr am traditionellen Termin im August einzeln nach Kevelaer gepilgert sind
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Corona macht zurzeit vielen Plänen einen Strich durch die Rechnung: Geburtstage und Hochzeiten werden abgesagt, Fußball gibt es nur als Geisterspiel und auch andere Treffen in großen Gruppen bleiben verboten. Aber heißt das auch: Keine Fußprozession nach Kevelaer 2020?
Für uns stand früh fest, dass die Antwort „Nein“ heißen würde. Ab Niedermörmter ging es los, wir hatten uns also die halbe Strecke vorgenommen. In Marienbaum machten wir dann die erste Pause, statt Suppe gab es Snickers aus dem Supermarkt um die Ecke. Statt der Hauptstraße sind wir Waldwege gelaufen, vorbei an der Villa Reichswald. Je länger wir unterwegs waren, desto mehr (bekannte und unbekannte) Gesichter trafen wir.
Es waren viele Bocholter unterwegs, mal ein Grüppchen, manche nur für sich allein, aber alle mit einem gemeinsamen Ziel. So hatten wir das Gefühl, dass trotzdem eine Gemeinschaft unterwegs ist – eine schöne Erfahrung. In Winnekendonk machten wir eine letzte Pause, statt Fußballfeld diesmal im Café.
Die letzten Kilometer fielen dann sehr leicht, nur das Foto am Bahnübergang ist in diesem Jahr ein Selfie.
Unser Gepäck hatten unsere Großeltern schon ins Hotel Bühnenhaus gebracht, nach dem Duschen und einem erfrischenden Getränk sind wir dann zur Andacht in den Pax Christi, wo jedem bewusst wurde, wie viele sich trotz Corona auf den Weg gemacht haben. Den Abend haben wir mit leckerem Abendessen im Goldenen Schwan ausklingen lassen. Auch dort war man als Bocholter in bester Pilgergemeinschaft.
Nach der schönen Messe am Sonntagmorgen und dem Kreuzweg machten wir uns wieder (diesmal jedoch nicht zu Fuß) auf den Rückweg. Wir sind uns sicher: dieses Jahr war Kevelaer etwas besonderes – und auch für die Jubiläumsehrung zählt es für uns auf jeden Fall.
Wir, das sind: Monika und Bernhard, mit ihren Kindern Julia und Benedikt, sowie ihren Enkelkindern Lisa, Stefanie, Christina und Sebastian.
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Auch wenn die offizielle Fußwallfahrt abgesagt war, fiel Kevelaer für mich in diesem Jahr nicht einfach aus.
Zunächst hatte ich den Plan, in zwei Etappen Bocholt–Marienbaum und Marienbaum–Kevelaer den Hin- und den Rückweg jeweils mit Zwischenübernachtung allein zu gehen. Den verwarf ich aber aus mehreren Gründen zugunsten einer individuellen Rad-Wallfahrt. Ich bestellte in unserer langjährigen Unterkunft Hotel „Goldener Löwe“ für die Nacht Samstag/Sonntag Quartier und meldete mich für die Pilgermesse in Liebfrauen an. Der Gottesdienst mit Pfarrer van Straelen und vielen Mitpilgern war eine sehr gute Einstimmung auf die Wallfahrt. – Ja, dachte ich, „verwundete Wanderer“ sind wir Menschen in der Tat, erst recht in dieser verrückten Corona-Zeit. Aber auch viele Male zuvor schon habe ich unterwegs erfahren, dass wir auf die Hilfe und Barmherzigkeit von „Samaritern“ angewiesen sind. 1974 machten mir Anstrengung und Schmerzen so sehr zu schaffen, dass mein Kreislauf schlapp machte und ich das Ziel Kevelaer nur liegend in der Sani-Karre erreichte. So fühlte ich mich bestärkt, es nicht allein zu Fuß zu versuchen.
Am Samstag machte ich mich also per Fahrrad auf den Weg. Wie bei meiner ersten Fußwallfahrt 1967 nahm ich dabei in Rees die Ponte, die allerdings als „Rääse Pöntche“ erheblich kleiner als die alte ist. Dabei begegnete ich der ersten Gruppe Bocholter Pilger aus Suderwick. Sie war zu Fuß unterwegs, begleitet von einem normalen Fahrrad und von einem Lastenfahrrad für das Gepäck, das von zwei Pilgern nebeneinander bewegt wurde. Sogar ein Vortrage-Kreuz hatten sie dabei.
Bei dieser Begegnung blieb es nicht. In Marienbaum waren so viele Einzelpilger und Gruppen, die dort Rast machten, dass ich meine Butterbrote im Stehen verzehrte. Zahlreiche Bocholter überholte ich dann noch auf dem Weg nach Kevelaer und auch dort wurde ich vor dem Priesterhaus von Bocholter Radfahrern begrüßt.
Ein bisschen gebetet und gesungen habe ich auch unterwegs, z.B. in der Kirche in Marienbaum „Eins deiner Schäflein ist nun angekommen“, allerdings fand ich z.B. das Rosenkranzgebet viel schwieriger als in der großen Gemeinschaft. Weg und Verkehr forderten einfach zu viel Aufmerksamkeit.
Beim Abendessen vor einer Gaststätte am Kapellenplatz setzten sich zwei Fußpilger zu mir, die jeweils allein zu Fuß aus Bocholt gekommen waren. Einer von ihnen hatte einschließlich Pausen deutlich weniger als 10 Stunden gebraucht – alle Achtung. In der Kerzenopfer-Andacht im Forum Pax Christi waren wir dann ja schon beeindruckend viele. Als die Orgel leise „Viel deiner Schäflein“ anspielte, zog die Gruppe aus Suderwick mit Kreuz ein, die ich auf der Ponte getroffen hatte, und ebenso wie in der Pilgermesse mit Probst Alfred Manthey am Sonntagmorgen wurde deutlich, dass das es gut tut, sich in der Pilgergemeinschaft der Zusage Gottes „Ich bin, wo du bist.“ zu vergewissern.
Beim Frühstück im Hotel – erstmalig nach der Pilgermesse – waren viele Bocholter Stammgäste versammelt, die sich auf unterschiedliche Weisen zurück auf den Weg machten. Wie am Vortag traf ich auf der Fahrradtour zurück nach Bocholt wieder zahlreiche Mitpilger, auf dem Rheindamm die Fahrradbegleitung der Suderwicker. So fuhren wir ein Stück gemeinsam und setzten wie auf dem Hinweg zusammen mit dem Pöntche auf die andere Rheinseite über.
Auch wenn diesem Jahr alles so ganz anders war, viele Begegnungen ließen doch den Geist der Wallfahrt lebendig werden und die Hoffnung wachsen, dass es im nächsten Jahr wieder gemeinsam zu Fuß zur Trösterin der Betrübten geht.
Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib.
Johannes
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Viele Deiner Schäflein …2020
So lautete der Titel unserer etwas anderen Wallfahrtsstrecke, die wir auf dem Navigationsportal KOMOOT ausgearbeitet hatten. Nach dem Besuch der Pilgermesse am Freitagabend in der Liebfrauenkirche ging es am Samstagmorgen um 6:45 mit dem Fahrrad in Richtung „jenseits“ des Rheines nach Niedermörmter. Bereits in Liedern trafen wir auf einige unentwegte Fußpilger. In Heelden verließen wir den offiziellen Pilgerweg um den ausgeschilderten Radweg nach Rees zu folgen. Da einige Mitpilger ihre Corona-Schutzmaske vergessen hatten, steuerten wir hier eine Apotheke an. Anschließend war noch Zeit für eine Kaffeepause auf dem Marktplatz. Frisch gestärkt fuhren wir über die Rheinbrücke nach Niedermörmter Richtung Anlegestelle der „Ponte“, wo wir unsere Fahrräder etwas abseits gut verschlossenen parkten. Nachdem wir die Rucksäcke geschultert hatten ging es nun zu Fuß weiter. Lied Nr. 30 wurde angestimmt aber nach einigen Strophen wegen der verstörten Reaktionen der grasenden Kühe und Schafe abgebrochen. Wir waren scheinbar wohl doch noch nicht so richtig im Wallfahrtsmodus. Über eine wunder-schöne Strecke ging es am Sternekoch Landhaus Köpp sowie an einem (oder mehre?) nicht enden wollenden Campingplatz vorbei an den Rhein um in Ober-mörmter wieder den Pilgerweg Richtung Rheindamm und Marienbaum zu folgen.
In Marienbaum stieß auch unser langjährige Mitpilger Michael dazu, der von seinen Eltern Gerda und Alfons bis hier gebracht worden war. Kurz hinter dem Ortschild Marienbaum ging es von der Straße weg schräg in den Reichswald hoch. Erst über Reitwege, dann über breitere Forstwege ging es durch den Wald. Hier konnten wir keinen stören und stimmten, nicht der offiziellen Reihenfolge nach, unsere Lieblings-Marienlieder an. Nach durchbeten des Christusrosenkranzes erreichten wir die Villa Reichswald, wo wir das Angebot einer Einkehr gerne annahmen. Der Ausblick von hier bis zum Xantener Dom war schon besonders. Weiter gings nur kurz die Reichs-waldstraße hinunter um vor einer Brücke wieder rechts in den Wald zu gelangen. Immer entlang der ehemaligen Trasse der Boxelter Bahn bis zur Querung der „Schlucht“(KOMOOT wies diesen Weg als Bergwanderweg aus!) gelangten wir nach Überquerung der Labecker Straße in den Tüschenwald wo wir den Reitwegen bis zur Pauenstraße folgten, die uns ca. 1 km vor Kalscheuer auf die Uedemerbrucher Straße führte. Leider war das Bauerncafe geschlossen. Andere Pilger, die über Bislich/Xanten kamen, waren cleverer und hatten reserviert. Nun folgte der Radweg auf der „langen Straße der Einsamkeit“ Richtung Winnekendonk, die plötzlich gar nicht mehr so einsam war. Mit Singen und Beten des glorreichen Rosenkranzes für die „Jugendlichen“ waren wir aber ruckzuck in Wido am Bauerncafe und bekamen sogar einen Sitzplatz. Nur bedient wurden wir nicht, so dass wir zur Eisdiele hinter dem Briefkasten zogen, wo zumindest Micky ein Eis bekam. Da der Himmel sich inzwischen bedrohlich verdunkelt hatte, gingen wir dann auch zügig die letzte Etappe bis Kevelaer an.
Es war schon etwas komisch, so ruhig und allein Richtung Gnadenkapelle zu ziehen, wo wir um 17:00Uhr eintrafen. Nach einer kurzen Besinnung am Gnadenbild war doch die Freude über den geschafften Weg da und die Aussicht auf einen schönen Abend bei Ulla im Gasthaus „Zum Einhorn“(unser Quartier seit fast 40 Jahren) ließ die Anstrengungen und „brennenden“ Füße schnell vergessen.
Am Sonntagmorgen fuhr uns (Mariele, Ludger und Andreas) Alfons bis zum Gnadenbild, wo wir um 10:00 Uhr den Rückweg zu Fuß (bis zur Ponte Niedermörmter) und mit dem Rad(bis Bocholt) antraten. Die Mädels hatten es etwas leichter und fuhren anschließend mit Micky, Gerda und Alfons mit dem Auto zurück.
Fazit:
Es war schön (besonders die Waldwege), ruhiger, nicht ganz so anstrengend und vielleicht nicht ganz so fromm, aber wir freuen uns schon auf die nächste Wallfahrt mit Euch Allen!
Wie Micky Sonntagmorgen zum Abschied meinte: „bis nächst Joahr!“
Pilgergruppe Franzi, Manon, Ludger, Michael(Micky), Mariele und Andreas mit lieber Unterstützung von Gerda und Alfons
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Am Samstagmorgen haben wir uns zu dritt auf den Weg nach Kevelaer gemacht. Wir sind einen neuen Weg gegangen – in vielerlei Hinsicht und hatten großen Respekt davor, den unbekannten Weg zu gehen ohne den Schutz und den Halt der großen Gemeinschaft, ohne Ordnerstruktur, ohne Sani-Wagen und ohne „Betreuungsteam“.
Um 6.30 Uhr trafen wir uns am Marienplatz in Mussum. Andere Pilger versammelten sich dort ebenfalls, um sich auf den Weg zu machen. Wir sind entlang der Issel über Meerhoog durch den Diersfordter Wald nach Bislich gelaufen, Die Fähre hat uns auf die andere Rheinseite gebracht. Dort haben wir unseren Weg an Xanten vorbei fortgesetzt bis wir schließlich beim Hof Kalscheuer wieder auf vertrauter Strecke waren. Um 18 Uhr sind wir in Kevelaer angekommen. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Alfons für die tolle Wegbeschreibung. Der Weg ist wirklich klasse und sehr gut beschrieben!
Auf unserem Weg haben wir zahlreiche Pilger getroffen, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs nach Kevelaer waren, darunter viele bekannte Gesichter. Den Weg zu Dritt zu gehen, war eine ganz besondere und ganz wunderbare Erfahrung, die wir nicht missen möchten. Es hat einfach super gepasst. Wir haben zusammen geredet, geschwiegen und gebetet – und einen großen Eisbecher in Winnekendonk gegessen. J Kurz vor Kevelaer schlossen wir uns einer anderen Pilgergruppe an und gemeinsam sind wir dann singend in Kevelaer angekommen. Liebe Anja, Danke für den Abschluss am Gnadenbild.
Wir freuen uns auf das nächste Jahr und hoffen sehr, dass wir dann wieder in einer großen Prozession nach Kevelaer laufen können. „Unser Kevelaer 2020“ war für uns eine ganz besondere und bereichernde Erfahrung, die wir im Herzen tragen.
Jutta, Michael und Petra
Ich habe mich sehr gefreut, dass ich mich für den Rückweg einer kleinen Pilgergruppe aus Mussum und Liedern anschließen konnte. Traditionell haben wir uns morgens um 6.30 Uhr vom Gnadenbild verabschiedet und haben singend und betend den Rückweg angetreten. Die Gruppe harmonierte richtig gut und man achtete aufeinander. Alfons hatte einen fürsorglichen Blick auf jeden. Martin war ein toller Pfadfinder und hat uns sicher mitten durch den Reichswald geführt. Dabei schallte unser „Wunderschön prächtige“ durchs Dickicht. In der Pause in Marienbaum fanden wir Schutz vor einem Regenschauer in der Kirche und trafen einige Pilger, die sich mit dem Rad auf den Rückweg gemacht hatten. Hinter der Brücke leitete Martin uns auf kleinen Straßen und Wegen sicher über Rees, Haldern, Wertherbruch und Werth bis zur Kirche nach Liedern. (Mit einer kurzen Pause in Werth ist der Anholter Postweg plötzlich garnicht mehr so lang 🙂 ) In Liedern zogen wir mit „Viel Deiner Schäflein…“ in die Kirche wo wir mit einem kurzen Abschlussgebet unsere Wallfahrt beendeten. Natürlich durfte „Großer Gott wir loben Dich“ nicht fehlen. Es war wirklich ergreifend. Lieber Franz, Alfons, Friedhelm, Martin, Hermann, Josef, Heinrich, Clemens, Stefan, Gottfried, Carina, Hanna, Angelika, Maria, ….- und natürlich der sympathische junge Mann mit dem leckeren Schnaps: Es war mir eine echte Freude, mit Euch zu pilgern. Dankeschön!
Petra
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Ich bin am Samstag den 22.8.20 um 9:00 Uhr mit dem Fahrrad den Pilgerweg der Fusswallfahrt mit einem kleinen Abstecher über Ress gefahren und war um 12:30 Uhr in Kevelaer. Dort bin ich bis 16:oo Uhr geblieben und habe mich dann auf dem Heimweg mit dem Fahrrad gemacht. Über die Rheinfähre und Haldern bin dann zurück gefahren und war um 19:15 Uhr wieder in Bocholt. Wollte das Anzünden der Kerze im Live-Stream ja nicht verpassen. Sonntag bin ich dann zur Messe mit dem Auto gekommen.
Auf dem Rückweg sind mir viele Pilger entgegengekommen, die ich mit meiner kleinen Kamera aufgenommen habe (ist zu groß um hochzuladen inkl. Fotos).
Andreas
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schon immer hat man sich gefragt, ob man den Weg nach Kevelaer auch ohne die große Gemeinschaft schaffen kann. Dies vorweg: MAN KANN!
Ein anderes Jahr, ein anderer Weg aber das gleiche Ziel. Die Zimmer sind schließlich reserviert. In einer kleinen Gruppe um 6:30 Uhr in Mussum gestartet, rosenkranzbetend und marienliedsingend durch den Diesforder Wald nach Bisslich. Mit der Ponte übergesetzt. So wie es die älteren Familienmitglieder von früher berichten. Angeleitet durch einen 83jährigen, der die Wege genau ausklamüsert und als Frontmann durch die Waldwege mit 5,2 -5,5 Stundenkilometer führt. Wechselgesang mit 3 zu 9? funktioniert! Neu ist: Die Frauen laufen mal hinten. Die elendig lange Strecke von Bisslich nach Sonsbeck erinnert einen an manch ungeliebten Teil der sonstigen Route. Fahrradfahrer werfen beim Überholen ein freudiges: “Maria mit dem Kindelieb” zu, welches wir gerne vervollständigen. Man kennt sich und ist wohl nicht allein von Bocholt unterwegs. Die Sonsbecker Schweiz mit Aussicht auf die 16 km entfernte Basilika in Kevelaer sowie die Erkenntnis, dass man schon soooo weit gekommen ist, entschädigt für das lange gerade Stück. Unser Sheriff (83) legt die Pausen fest. Die sind kurz, selten aber ausreichend. Ein mitpilgender und in 2020 “arbeitsloser Ordner” betet weiter vor. Bis auf einen Sprung in die Büsche um den maiserntenden Fahrzeugen auszuweichen sowie einem Wespenstich gibt es keine “gefährlichen” Vorkommnisse.
In Rekordzeit ziehen wir um 16:45 Uhr in Kevelaer ein und weil es ein anderes Jahr ist, nicht über die Hauptstrasse, sondern neben der Basilka. In 2020 einfach mal still und leise. Den Blick auf das Gnadenbild gerichtet, die Hand einer siebenjährigen Pilgerin drückend…wir sind da.
Man kann es auch ohne die große Gruppe schaffen, sie ist aber trotzdem nicht zu ersetzen. Wir freuen uns darauf, wenn wir hoffentlich in 2021 wieder gemeinsam mit Euch allen zusammen pilgern können.
Vielen Dank an den Vorstand und alle Beteiligten für die Vorbereitung des Kerzenopfers und des Gottesdienstes am Sonntag. Allen Pilgern, die sich morgen auf den Weg zurück machen eine gute Andacht und alles was sonst noch dazu gehört!
Bleibt gesund und zum Abschluss:
Maria mir dem Kindelieb: ….
Silvia
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Zu Fuß nach Kevelaer sind wir dabei,
am 4. Sonntag im August nehmen wir uns frei.
Große Hitze, Regenschauer, Sonnenschein,
hindern keinen daran, dabei zu sein.
In diesem Jahr soll werden nichts daraus,
wegen Corona fällt die große Wallfahrt aus.
Doch wir gehn los als kleine Schar,
auch dieses Jahr
zu Fuß nach Kevelaer.
… wir haben uns auf den Weg gemacht und sind dankbar für einen schönen Pilgertag.
Es war schon ein merkwürdiges Gefühl beim Start am Samstagmorgen am Heimathaus in Mussum: fremde Strecke, eine kleine Gruppe und nach der großen Hitze der letzten Wochen die wohl wichtigste Frage: wie wird das Wetter? Aber ideales Pilgerwetter, ruhige Strecke und eine tolle Gemeinschaft, da passte einfach alles zusammen. Mit dem Pilgerheft in der Tasche hatten wir eine große Auswahl an Liedern und Texten. So haben wir dann auch für diejenigen gebetet und gesungen, die zuhause an uns dachten oder in Gedanken mit uns unterwegs waren.
…das bleibt uns in guter Erinnerung:
- Mit Ludger und Daniel hatten wir zwei erfahrene Vorstandsmitglieder in unserer Gruppe. Ludger hatte die Strecke vorbereitet und Daniel sorgte für den richtigen Ton beim Singen. Danke euch beiden!
- Die Küsterin von der Kirche St. Aloysius in Bergerfurth kam und hat für uns die Toiletten in der Kirche aufgeschlossen. Dankeschön!
- Für den einkassierten Teilnehmerbeitrag erhielt jeder bei der Pause in Bergerfurth ein besonderes Fähnchen, eine aktuelle Teilnehmerkarte und einen „Schnutenpulli“ im Einheitslook. Dank an Astrid!
- Unser Weg führte kurz vor Bislich über eine Apfelplantage. So bekamen wir auch in diesem Jahr unseren traditionellen Apfel. Dankeschön an Thea Clostermann!
- Die Lauretanische Litanei haben wir auf dem Hinweg gesungen, auch aktuelle Litaneien gebetet, z.B. die Klima-Litanei, … und übrigens, auch Frauen können vorbeten.
- Respekt an alle Pilger, die sich schwer bepackt mit Rucksack auf den Weg nach Kevelaer gemacht haben. Wir durften uns den Gemeindebulli von St. Georg ausleihen. So brauchten wir nur das nötigste Gepäck bei uns tragen und wussten, dass im Notfall der „Besenwagen“ Fußkranke aufnehmen konnte. Danke an Jens für den Fahrdienst!
- Jubilarehrung auch auf dieser Wallfahrt: 100 Jahre Fußwallfahrt. Wir hatten 2 Pilgerinnen unter uns, die zum 40. Mal dabei waren und eine Mitpilgerin, die zum 20. Mal an der Wallfahrt teilgenommen hat. Die Ehrung fand mit Ständchen, Urkunde, Jubiläumskette und Sektchen am Sportplatz in Winnekendonk statt. Herzlichen Glückwunsch an unsere drei Jubilare Kiki, Gaby und Anja!
- Der Einzug über die Hauptstraße war für unsere kleine Pilgergruppe ungewohnt, aber sehr schön. Um 18 Uhr waren wir am Gnadenbild und durften „Viel deiner Schäflein“ singen. Danke Anja für das Abschlussgebet am Gnadenbild.
- Unser Gepäck „mit Bändchen“ war schon bei unserer Ankunft in Kevelaer am Hotel. Dafür ein Dankeschön an Andreas!
- Danke Alfred Manthey, der die Wallfahrtsleitung einer Wallfahrt übernommen hat, die ja eigentlich gar nicht stattgefunden hat, und Danke an den Vorstand der Fußwallfahrt und die Wallfahrtsleitung von Kevelaer, die es ermöglicht haben, Kerzenopfer und Sonntagsgottesdienst für die Bocholter Pilger im Pax Christi Forum zu feiern.
- Zum Schluss noch etwas für die Statistik: In unserer Gruppe war der jüngste Teilnehmer 20 Jahre alt. Der älteste Teilnehmer war 79 Jahre alt und kam zur Wallfahrt extra aus dem Schwarzwald angereist.
…das hat uns gefehlt:
- Die Fußballergebnisse unter der Brücke hinter Kalscheur
- Der Fotograf am Bahnübergang
- Die Übernachtungsmöglichkeit im Rucksackzimmer vom Priesterhaus
- Der ungezwungene Kontakt mit Mitpilgern abends in den Gaststätten
…das ist unser Fazit:
Corona hat bisher Undenkbares möglich gemacht. Keiner von uns wäre sonst auf die Idee gekommen, sich mit einer kleinen Gruppe mit Gebet und Gesang auf den langen Weg nach Kevelaer zu machen. Es war ein sehr schönes Erlebnis und wir werden den Tag in dieser Gemeinschaft nicht vergessen. Wir hoffen natürlich, dass im nächsten Jahr wieder die große Fußwallfahrt stattfinden kann, ….aber falls nicht, wir wissen es jetzt aus eigener Erfahrung: Fußwallfahrt nach Kevelaer geht auch in einer kleinen Gruppe.
Es grüßen die Mitpilger:
Anja, Astrid, Birgit, Daniel, Gabi, Gaby, Hildegard, Jochen, Jürgen, Kerstin, Kirsten, Ludger, Marie, Mechthild, Moni, Norbert, Rita, Simon, Ursula und Willi
(PS. Der Text am Anfang des Berichtes, Astrids Kevelaerlied als aktualisierte Coronaversion, kann gesungen werden auf die Melodie des Liedes: Auf die Vogelwiese ging der Franz,…)
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Eine illustre kleine Gruppe waren wir: 4 gebürtige Bocholter*innen, die die Fußwallfahrt aus der Jugend kennen und teilweise seit langem in jedem Jahr dabei sind, auch wenn sie inzwischen in der Nähe von Stuttgart, in Bonn, Frankfurt und Essen leben.
Als klar war, dass die Wallfahrt in der gewohnten Weise nicht stattfinden kann, war gleichzeitig auch klar: dann eben allein oder in einer kleinen Gruppe.
Die organisatorischen Vorbereitungen sind zwar ein bisschen komplizierter als sonst, aber was soll’s… Am Samstag früh mit Autos aus verschiedenen Richtungen nach Kevelaer, von dort mit einem Auto zurück nach Marienbaum. Eine besondere „Aufmerksamkeit“ des Himmels: bei unserem Start in der Marienbaumer Kirche zieht dort auch ein einzelner Bocholter Pilger mit dem Lied „Viel Deiner Schäflein“ ein – die heutige Technik macht’s möglich…
Na ja, vier der Schäflein waren nur mit dem Auto angekommen, aber voll motiviert, sich auf den Weg nach Kevelaer zu machen. Der Reichswald selbst ist eine Herausforderung, da die Navigation per Smartphone nicht so wirklich klappt und wir irgendwann in einem Maisfeld und einer Menge Brennnesseln landen.
Immer wieder zwischendurch schöne Begegnungen mit Einzelpilger*innen oder kleinen Gruppen von Fuß- und Radpilger*innen, die schon von Bocholt aus unterwegs sind. Ein gutes Gefühl – und Erfahrung einer größeren Weg- und Glaubensgemeinschaft. Zwischendurch ein Bocholter Auto, das anhält und dessen Fahrer uns Wasser anbietet, das wir gerne annehmen. Andere Autofahrer*innen, die uns überholen und hupend grüßen. Und wir betend und singend unterwegs, völlig unkompliziert und selbstverständlich. Eine schöne Erfahrung, als Frauen, die immer ganz vorn laufen, plötzlich beim Singen die Männer hören zu können – und umgekehrt die Männer uns Frauen. Persönliche Ereignisse des vergangenen Jahres, auch sehr traurige, dürfen wir intensiv miteinander teilen und mit ins Gebet nehmen. Eine dichte, bereichernde Erfahrung vom gemeinsamen Unterwegs-Sein im Glauben, die uns einfach nur dankbar sein lässt.
Beim Einzug in Kevelaer viele freundliche Gesichter, die uns begrüßen und sogar für uns klatschen. Anders als sonst nur ein kleiner Einzug in die Basilika und nur das „innere Singen“ der vier angekommenen Schäflein, aber wie immer ein Ankommen „zuhause“. Wie schön, viele bekannte Gesichter dort zu sehen und am Abend beim Kerzenopfer die größere Gebets- und Pilgergemeinschaft zu erleben – und sich auch verbunden zu wissen mit denen, die zu Hause sind, die uns ihre Anliegen mitgegeben haben, die wir im Herzen tragen.
Auch wenn wir nicht mehr in Bocholt wohnen, sind wir dort verwurzelt und dankbar für die großartige Bocholter Fußpilgergemeinschaft. Und natürlich hoffen wir auf das gemeinsame Pilgern in wieder großer Gemeinschaft im nächsten Jahr, auf jeden Fall aber auf ein Wiedersehen bei der „Trösterin der Betrübten“.
Barbara, Birgit, Hendrik, Stefan
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Auch wir, Geschwister aus Barlo, konnten an diesem Wochenende nicht ganz auf die Wallfahrt verzichten. Aber dieses Mal haben wir es etwas gemütlicher angehen lassen und sind Samstagmorgen mit 8 Geschwistern und teils mit Partner nicht per pedes sondern mit dem Fahrrad nach Kevelaer gestartet. Damit es ein gutes Wochenende werden möge, hatte uns Pfarrer Wilfried Hagemann am Samstagmorgen in der St. Georg-Kirche den Reisesegen erteilt. Unterwegs begegneten wir vielen kleineren Gruppen zu Fuß oder auch mit dem Rad mit Gesichtern, deren Namen man häufig nicht kennt – aber die man jährlich am 4. August-Wochenende sieht. Es war ein tolles ergreifendes Erlebnis, mit so vielen Gleichgesinnten die Kerzenweihe und auch den sonntäglichen Gottesdienst in der Pax-Christi-Kapelle zu feiern. Der freundliche Empfang in unserem Stammdomizil Priesterhaus liess bei der Ankunft gleich heimelige Gefühle aufkommen – so wie die beiden Pilgertage insgesamt ein besonders emotionales Erlebnis waren. Dazu beigetragen hat sicherlich auch Pfarrer Alfred Manthey durch seine Art, die Andacht und die Messe zu gestalten. Ein Dank aber auch an euch. Ihr habt in unseren Augen eine gute Lösung für dieses Jahr gefunden.
Der Rückweg gestaltete sich dann durch den kräftigen Rückenwind anders als der Hinweg fast zu einer Spazierfahrt. Wir hoffen alle, im nächsten Jahr die Fußprozession wieder in Gesundheit in der gewohnten Form mitgestalten zu können.
Bernhard
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Wir gehören zu einer Clique langjähriger Fußpilger aus St.Georg, die sich in kleinen Gruppen auf den Weg gemacht haben. Zu sechst(Rückweg siebt) hatten wir uns für die Fahrradvariante entschieden. Ein langer Reisebericht würde hier den Rahmen sprengen, also gibt es nur die Kurzversion:
->Hinweg über die Fähre in Bisslich und Rückweg Rheinüberquerung mit der Ponte in Rees, kombiniert mit kleinen Binnenwegen…. sehr schön!
->Statt Gebetspausen in den Pausen ein „Gebet“(Text/Impuls) und im Wechselgesang einige Strophen aus dem Liederbuch
->Und immer wieder… bekannte Fußpilger, Radpilger, Versorgungsstationen…. unterschiedliche Wege auf dasselbe Ziel hin….
->Wie schön: Die vielen vertrauten Mitpilger zu den 2 Gottesdiensten und der Andacht am Samstag – Kevelaerspirit !
->Vielen Dank Pfarrer Alfred Mantey. Im Rahmen der derzeitigen Begrenzungen so wohltuend mit Ihnen Gottesdienst zu feiern. Freuen uns auf das nächste Jahr!
Fazit: Möchten NICHT dauerhaft den deutlich anstrengenderen Fußweg missen, aber Plan B für 2020 war ein voller Erfolg!!!
UND: In jeder Krise steckt auch eine Chance: Wir haben Facetten, Wege, Gaststätten kennengelernt, die uns bisher nicht aufgefallen waren (oder an denen wir nicht anhalten konnten ;o)) & es wurden kreative gemeinsame Pilgermöglichkeiten gefunden
VIELEN DANK, liebes Vorstandsteam! Ihr seid weniger in Erscheinung getreten, aber habt sicherlich im Hintergrund erst diesen Rahmen ermöglicht.
Georg, Gudrun, Peter, Annette, Stephan, Guido u. Sabine
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2020 ohne Fußwallfahrt – wie soll das denn gehen?
Also nichts wie auf die Socken und mit Planer und Fahrrad eine Alternativstrecke bis Rees gesucht.
Nachdem die Strecke gefunden und eine Begleitung ab Marienbaum gefunden war, konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen.
So machte ich mich alleine um 5.30 H von Zuhause in Lowick rechts der Aa auf den Weg zur Gottesmutter. So früh, weil ich nicht so genau einschätzen konnte, was auf mich zukommt.
So war ich denn im Dunkeln aufgebrochen und traf schon in Liedern auf den ersten Mitpilger. Zusammen liefen wir bis Werth. Hinter Werth trennten sich unsere Wege aber wieder, da ich mir einen anderen Weg ausgesucht hatte, quer durch die Felder. Am Ponyhof Leiting überquerte ich die B 67 und bog in den Moorweg ein. Danach ein kleines Stück die Hauptstr. nach Haldern und fast sofort wieder rechts in eine Seitenstraße. Im weiteren Verlauf lies ich dann Haldern links liegen und kam nach Überquerung der Bahnstrecke an der Weseler Landstr. bei Haus Aspel an. Dieser folgte ich bis nach Rees. Nach einer kleinen Pause in Rees, ging es mit der Ponte über den Rhein und dann auf dem “normalen” Pilgerweg nach Kevelaer. Dort traf ich um ca. 16.00 H ein.
Am Montag startete ich um 5.45 H um den Abstand halten zu können zu den Gruppen, die um 6.30 H starten würden. Corona sei Dank.
Zurück wieder auf dem Pilgerweg, aber diesmal ab Niedermörmter über die Rheinbrücke und dann über den Radweg nach Rees.Danach wieder über die Weseler Landstr. bis Haus Aspel und an Haldern vorbei zum Ponyhof Leiting. In Bocholt bin ich Montag dann um 16.30 H müde aber glücklich in St. Georg vor der brennenden Pilgerkerze angekommen.
Letztendlich ist der Weg auch alleine zu schaffen. Rosenkranz und Litanei können einen dabei gut begleiten. Das Singen kommt auf jeden Fall zu kurz und fehlt doch sehr, gerade auch beim Einzug.
Hoffentlich geht es nächstes Jahr wieder mit der Prozession nach Kevelaer
In diesem Sinne
Maria mit dem Kinde lieb, uns allen seinen Segen gib.
Markus
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Wir haben am letzten Wochenende mit 3 Personen in diesem Jahr unsere persönliche Wallfahrt mit dem Fahrrad gestaltet. Es war etwas anders als mit der großen Gruppe, aber eine komplett andere und auch gute Erfahrung. Ich könnte mir vorstellen für die nächsten Jahre mal zu überlegen, sowas nicht als festes Angebot anzubieten. Konzipiert als ” Sternfahrt!”
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Nachdem bekannt wurde, dass die Fussprozession nach Kevelaer nicht stattfindet, haben wir uns in unserer Kleingruppe von sieben Personen Gedanken gemacht, wie wir dieses Wochenende für uns gestalten. Es stand direkt fest, dass wir „Kevelaer“ nicht ausfallen lassen. Schnell haben wir uns entschieden in diesem Corona Jahr nach Kevelaer zu radeln. Am Freitagabend haben wir die Pilgermesse in der Liebfrauenkirche besucht, welche uns sehr gut gefallen hat. Vielen Dank an Pfarrer Rafael van Straelen. Am Samstag begann unser Tag mit einem gemeinsamen Frühstück bei mir in Bocholt-Liedern. Gegen 10.45 Uhr starteten wir per Rad Richtung Rees über Isselburg und Haldern. Dann ging es mit der Fähre über den Rhein. Wir haben uns für diesen Weg entschieden, damit wir ab Niedermörmter den Weg der Fusspilger fahren konnten. In Marienbaum sind wir in die Kirche eingezogen und haben auch Lied Nr. 39 gesungen. Der weitere Weg bis Kevelaer ist uns allen bestens bekannt und Maria hatte ein Einsehen mit uns. Nur ein kleiner Schauer kurz vor Kevelaer lies uns dann doch trocken mit unseren Rädern im Wallfahrtsort einziehen. Eine ganz neue Erfahrung. Das anschließende Kerzenopfer im Forum Pax Christi, wie auch die heilige Messe am nächsten Morgen hat allen sehr gefallen. Auch sind wir den Kreuzweg gegangen, für uns ebenfalls eine neue Erfahrung in einer solch kleinen Gruppe. Der Sonntag wurde zum Anzünden und Kerzenkauf, wie auch zur Erholung genutzt. Am Montag, nach einem ausgiebigen Frühstück und Abschied vom Gnadenbild radeltenwir gegen 11.00 Uhr zurück nach Bocholt bis zu unsrer St. Georg Kirche, wieder mit Einzug und Gesang Lied Nr. 39. Es war für alle eine neue und schöne Erfahrung Maria per Fahrrad zu erreichen. Wir alle hatten ein sehr gutes, andächtiges und auch geselliges Wochenende mit guten Gesprächen und freuen uns alles auf die Fussprozession 2021. Maria, wir kommen zu dir, wie auch immer…
Vielen Dank an den Vorstand, bis in 2021, auch im Namen von meinen Mitpilgerinnen