Die Bocholter Fußwallfahrt nach Kevelaer hat eine lange und große Tradition

Seit 1733 gehen die Bocholter zur “Trösterin der Betrübten” (So sagt die mündliche Überlieferung, wahrscheinlich aber schon wesentlich länger.) Zuvor ging man schon seit 1575 nach Marienbaum zur “Zuflucht der Sünder”. Ein schriftlicher Nachweis für dieses Datum liegt aber bis heute nicht vor. Ob die Wallfahrt dann Jahr für Jahr gezogen ist, auch darüber gibt es keine gesicherten zuverlässigen Angaben. Wahrscheinlich werden in gefährlichen Kriegsjahren, als Söldnerscharen Straßen und Wege unsicher machten, manche Wallfahrten nicht gehalten worden sein. Diese frühen Wallfahrten werden nicht in größeren geschlossenen Prozessionen, sondern in kleineren Pilgergruppen gezogen sein.

Die Fußprozession Bocholt-Kevelaer hält an dem Datum von 1575 fest. So beging man mit gesonderten Jubiläumswallfahrten im Jahr 1925 das 350jährige und 1975 das 400jährige Bestehen der Wallfahrt nach Marienbaum, jedes mal mit großer Beteiligung. Über beide Jubiläumsfeiern in Marienbaum enthält die Chronik der Fußprozession einen ausführlichen Bericht.

Nach der mündlichen Überlieferung soll in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts die Bocholter Wallfahrt nach Marienbaum auf Kevelaer umgestellt worden sein. Zunächst zogen einzelne Pilger oder kleinere Gruppen weiter nach Kevelaer. Als die Zahl größer wurde, stellte man sich auf Kevelaer ein. Nach der Überlieferung war diese Entwicklung 1733 abgeschlossen. Dieses Jahr gilt seit langem und auch heute noch als der Beginn der Kevelaer-Wallfahrt.

In den Jahrhunderten sind schon viele diesen langen und beschwerlichen Weg gegangen. Sie haben ihre Anliegen, Sorgen, Nöte, aber auch ihren Dank der Gottesmutter als der Mittlerin und Fürsprecherin bei ihrem Sohn Jesus Christus vorgetragen.