Chronik 2007

Bericht 2007 zur Chronik der Fußprozession Bocholt-Kevelaer

274. Fußprozession Bocholt-Kevelaer vom 25. bis zum 27. August 2007

In diesem Jahr kann man wieder einmal mit Fug und Recht behaupten, dass eine rundum gelungene Wallfahrt hinter uns liegt. Diese fand unter der geistlichen Leitung von Vicarius Cooperator Pfarrer Heinz Bischof aus der Pfarrgemeinde St. Georg statt. Bei der Vorbereitung hatte er sich besondere Mühe gegeben und sogar auf eigene Kosten Bildzettel zur Betrachtung und Meditation während der Bußandacht am Mittwoch vor der Wallfahrt und der Pilgermesse am Sonntag in Kevelaer drucken lassen. Zentrales Thema seiner Gotte-dienste war der diesjährige Leitgedanke „Siehe, deine Mutter“. Er äußerte schon vor der Wallfahrt spontan seine Freude, dass in den Gottesdiensten, nämlich der Bußandacht am Mittwoch um 19.30 Uhr und der Pilgermesse am Freitag um 19.00 Uhr aus dem Kirchen-schiff einmal richtig „etwas zurück komme“, was er sowohl auf die hohen Kirchenbesucherzahlen als auch auf das gute Mitbeten und -singen bezog.
Nachdem es an den Tagen vor der Wallfahrt noch zum Teil sintflutartige Regenfälle gege-ben hatte, machte sich pünktlich zur Wallfahrt das Phänomen dieses Sommers wieder ein-mal bemerkbar, nämlich dass zwar die Arbeitswochen weitestgehend verregnet waren, häufig aber am Wochenende deutlich besseres Wetter herrschte. So war es am Samstag zwar zunächst noch etwas diesig und auch ein wenig zu schwül, aber im Laufe des Tages besserte es sich zusehends und blieb vor allem trocken. Nachmittags herrschte schon fast ideales Pilgerwetter, da die Sonne immer wieder einmal von Wolken verdeckt wurde und daher nicht zu sehr auf die Pilger hinunter brannte. Außerdem kam ab und zu eine leichte kühlender Brise den Wallfahrern zu gute.
Die 11-köpfige Sanitätsgruppe des DRK hatte unterwegs dennoch reichlich Arbeit, wobei der erste Pilger sich bereits in Werth die Füße „verarzten“ lassen musste.
Ansonsten verlief der Samstag für die meisten Pilger ohne große Besonderheiten. Sie empfanden den von den Pfadfindern aus St. Norbert angebotenen Service mit Getränken, Kuchen und Schokoriegeln sowie (und das sogar kostenlos) den neuesten Bundesligaer-gebnissen als immer ausgeklügelter und sehr angenehm. Insbesondere bei den längeren Strecken um die Mittagszeit sind frische Getränke, die man nicht selbst „schleppen“ muss, schon eine feine Sache.
Zwei Pilger hatten es allerdings wesentlich stressiger, da sie von einem Fernsehteam des WDR verkabelt und unterwegs bis Marienbaum genau beobachtet wurden. Ein weiteres Team aus Bremen machte dann vor und in Kevelaer ebenfalls Aufnahmen von unserer Wallfahrt.

In Winnekendonk lief die Prozession auf Bitten der Polizei erstmals vor der Pause nicht über die Hauptstraße, sondern durch den Ort zum Sportplatz, auf dem der dortige Sport-verein die Pilger wieder vorbildlich mit Getränken und vor allem auch Toiletten versorgte. Auch nach der Pause gab es eine Besonderheit, da die Polizei kurzfristig verlangte, dass sich die Wallfahrt in einer Seitenstraße aufstellen und erst dann geschlossen auf die Hauptstraße ziehen sollte. Obwohl dies den Pilgern zuvor nicht mitgeteilt und in der Pause lediglich durch Mund-zu-Mund-Propaganda weiter gegeben werden konnte, klappte es erstaunlich gut.
In Kevelaer begrüßte der Rektor der Wallfahrt, Dr. Stefan Zekorn, dann über 1.100 Pilger. Diese hohe Anzahl hatte sich schon beim Auszug in Bocholt abgezeichnet als bereits 900 Teilnehmer gezählt worden waren.
Am Sonntag stießen dann wieder die Teilnehmer der „Behinderten- und Seniorenwall-fahrt“ des Malteser Hilfsdienstes Bocholt zu den Fußpilgern und nahmen an unserem Wallfahrtsprogramm in Kevelaer teil. In der Pilgermesse um 8.30 Uhr übernahm der Kir-chenchor St. Bernhard, Lowick, einen Teil der musikalischen Gestaltung und stieß mit seinem Gesang auf allgemeine Anerkennung. Nachdem der Tag mit Sonnenschein be-gonnen hatte, fing es pünktlich zum Kreuzweg ganz leicht an zu nieseln, aber nur so wenig, dass niemand erwähnenswert nass wurde.
Beim Kreuzweg erbrachte die Kollekte für die Jugendbegegnungsstätte der Pfarrgemeinde St. Josef in der Thüringer Straße einen Betrag von über 895 €. In der Andacht am Nach-mittag gab es dann die stolze Anzahl von 15 Silberjubilaren, nämlich Detlef Essink, Stefan Wülfert, Norbert Iding, Marc Hustede, Klara Damhus, Petra Niestegge, Annegret Schnok-lake, Julia Banning, Gertrud Roes, Margret Tenhofen, Franz-Josef Venderbosch, Werner Heßling, Ewald Groß-Hardt, Andre Klein-Schmeink und Vorstandsmitglied Ludger Peltzer. Daneben feierte die Familie Schepers insgesamt 75 Jahre Begleitung der Wallfahrt mit dem Pferdewagen und Josef Schepers persönlich 25 Jahre. Außerdem wurde Klaus He-gering durch Überreichung von Stab und Schärpe feierlich in den Vorstand aufgenommen.
Der Tag endete wie üblich mit der Lichterprozession um 20.30 Uhr.
Die Nacht zum Montag war wie in jedem Jahr wieder einmal erschreckend kurz. Bereits um 5.00 Uhr fand die Pilgermesse in der Basilika statt. Nach dem anschließenden Früh-stück und dem Abschied vom Gnadenbild um 6.30 Uhr machte sich die Prozession bei recht kühlem und bedeckten Wetter auf den Weg nach Hause.
Im Laufe des Tages stiegen die Temperaturen deutlich an und die Sonne zeigte sich immer häufiger, so dass es einigen am Nachmittag schon fast wieder zu warm wurde. Wichtig war aber insbesondere nach dem vielen Regen auf dem Rückweg im Vorjahr, dass es dieses Mal trocken blieb.
Es zeigt sich in den letzten Jahren immer mehr, dass die Zahl der Pilger zwar am Samstag wieder stetig ansteigt, aber die Teilnehmerzahl am Montag eher stagniert. So traf dann die Prozession ohne große Besonderheiten mit nur noch gut der Hälfte der Teilnehmer vom Samstag zur gewohnten Zeit wieder in Bocholt ein, wo die Wallfahrt mit einer kurzen An-dacht in St. Georg endete.