BBV vom 08.06.2022

Fußpilger laufen wieder nach Kevelaer

Bocholt - Die Bocholter Fußpilger laufen wieder. Am vierten Augustwochenende findet die Wallfahrt nach zweijähriger Zwangspause wieder in gewohnter Form statt, berichten Alfons Schmeink, erster Vorsitzender der Fußprozession Bocholt-Kevelaer, und sein Stellvertreter Klaus Borgers.

Fußpilger laufen wieder nach Kevelaer

Alfons Schmeink (links) und Klaus Borgers (rechts) vom Vorstand der Fußprozession Bocholt-Kevelaer freuen sich mit dem geistlichen Leiter Dr. Wilfried Hagemann, dass die Fußwallfahrt am vierten Augustwochenende wieder in gewohnter Form stattfinden kann.

Dass sich alle wieder gemeinsam auf den Weg machen können, freut sie riesig. „Wir bekommen von allen Seiten nur positive Signale.“

Spätestens als sich die großen Fußballstadien im Frühjahr wieder mit Zehntausenden von Fans füllten, habe man beschlossen, die Veranstaltung wie gewohnt zu planen – zumal auch die Anfragen aus der Bevölkerung zunahmen. Die Genehmigung des Kreises Borken liegt bereits vor, die Gespräche mit den beteiligten Behörden und Gruppen laufen, die Planung steht. Ansonsten werden sich die Verantwortlichen wohl ein Stück weit überraschen lassen müssen, wie die erste Wallfahrt nach 2019 abläuft. Man wisse nicht, ob und wie sich etwa die allgemeine Situation der Kirche auf die Zahl der Teilnehmer auswirke, gibt Klaus Borgers zu bedenken. Alfons Schmeink hofft, „dass wir zu alter Stärke zurückfinden“. Will heißen, dass sich am Samstag, 27. August, rund 800 Pilger in aller Frühe von Bocholt aus auf den Weg in den mehr als 50 Kilometer entfernten Marienwallfahrtsort machen – und etwa die Hälfte von ihnen am Montag, 29. August, wieder zurück nach Bocholt.

Sorgen und Nöte, die die Menschen vor die Gottesmutter bringen können, seien reichlich vorhanden, sagt Pfarrer Dr. Wilfried Hagemann aus dem Seelsorgeteam St. Georg Bocholt, der erstmals die geistliche Leitung übernimmt. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine ist die Wallfahrt auf seine Initiative hin als Friedenswallfahrt überschrieben. Auch als Nicht-Bocholter habe er schon vieles von der Fußprozession gehört. Wer „seiner Seele etwas Gutes tun“ will, solle mitmachen, empfiehlt er. Sein Eindruck: „Kevelaer macht etwas mit einem.“ Das können Schmeink und Borgers nur zu gut bestätigen. Und mit ihnen viele andere Pilger. Etliche hatten sich in den vergangenen beiden Jahren auf eigene Faust nach Kevelaer gemacht und dabei ganz neue Wege entdeckt. „Beeindruckend“ sei diese Eigeninitiave gewesen, sagt Schmeink.

Wer in Kevelaer übernachten will, sollte sich zeitnah um eine Unterkunft kümmern. „Das „Weiße Kreuz“ ist schon jahrelang geschlossen, der „Goldene Apfel“ ist zu und was mit dem „Goldenen Löwe“ wird, weiß keiner so genau. „Die Betten in Kevelaer werden nicht mehr“, sagt Klaus Borgers und empfiehlt allen, die ein Quartier suchen, im Wallfahrtsbüro anzurufen: „Die helfen gerne weiter.“

Neu ist die Situation auf dem Hinweg in Winnekendonk, dem letzten Pausenort, an dem die beiden Pilgergruppen zusammentreffen, um gemeinsam die letzten Kilometer zurückzulegen. Auf dem Sportplatz steht jetzt ein Supermarkt. Halt gemacht wird deswegen an der nahe gelegenen Grundschule; dort können die Toiletten genutzt werden, auch der Toilettenwagen steht dort. Und: Die Mitglieder des Sportvereins Winnekendonk verkaufen ihre Getränke auch am neuen Standort.

Das Pilgerjahr der nordwestdeutschen Wallfahrtsorte steht in diesem Jahr unter dem Leitgedanken „Himmel + Erde berühren“, wobei das Plus-Zeichen zugleich für das Kreuz steht. Ursprünglich habe man sich damit den Themen Klima, Ökologie und Bewahrung der Schöpfung widmen wollen. Nun sei man durch das Weltgeschehen überholt worden, und dennoch passe das Leitwort, heißt es.

BBV vom 08.06.2022
von Stefanie Himmelberg

Quelle: BBV-net.de

 

 

Pressemitteilung 15.08.2021

Folgende Termine werden - trotz Absage der großen Prozession - für Einzelpilger oder Kleingruppen unter Einhaltung der aktuell vor Ort geltenden Hygiene-/Abstands- und Zugangsregelungen angeboten:

- Bocholt: 2 Pilgermessen am Freitag, 20.08.21, jeweils um 19 Uhr in St. Georg (Pfr. Manthey) und Liebfrauen (Pfr. van Straelen)

- Kevelaer: Kerzenopfer im Forum Pax Christi am Samstag, 21.08.21, 19.45 Uhr

Der Vorstand der Fußprozession Bocholt-Kevelaer

Alfons Schmeink & Klaus Borgers

1.& 2.Vorsitzender

 

 

Pressemitteilung 31.07.2021

Die Fußprozession 2021 nach Kevelaer findet nicht statt

Der Vorstand der Fußprozession Bocholt-Kevelaer hat sich in seiner Sitzung am Mittwochabend entschlossen, die diesjährige Fußprozession (21.-23. August 2021), vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, wie im Jahr 2020 abzusagen.

Nach Abstimmung mit den betroffenen Stellen (Polizei / Behörden / Sanitäter / Wallfahrtsleitung in Kevelaer), Abwägung möglicher Szenarien und unter Berücksichtigung der derzeit gültigen Abstands- und Hygieneregelungen, ist der Vorstand übereingekommen, dass eine Durchführung der Fußprozession mit den gewohnten Pilgerzahlen und Abläufen organisatorisch kaum umsetzbar und auch nicht vernünftig ist.

Angesichts der sich derzeit wieder verschärfenden Infektionstendenz, ist nicht davon auszugehen, dass sich die Ausgangslage bis zum Zeitpunkt der Prozession entscheidend verbessert. Um nun Planungssicherheit für alle Beteiligten zu haben, hat sich der Vorstand zur abermaligen Absage entschlossen.

Der Vorstand der Fußprozession Bocholt-Kevelaer

Alfons Schmeink                                   Klaus Borgers

 

 

BBV vom 29.07.2021

Bocholter Fußwallfahrt erneut abgesagt

Corona macht den Pilgern zum zweiten Mal einen Strich durch die Rechnung

Bocholt. - Vor einigen Wochen sah vieles noch nach einem entspannten Sommer aus. Entsprechung zuversichtlich waren Alfons Schmeink, erster Vorsitzender der Fußprozession Bocholt-Kevelaer, und sein Stellvertreter Klaus Borgers mit Blick auf die Fußwallfahrt am vierten Augustwochenende. Doch mit steigenden Infektionszahlen vertieften sich die Sorgenfalten der Verantwortlichen. Nach der jüngsten Vorstandssitzung steht nun fest: Die traditionsreiche Veranstaltung fällt coronabedingt aus – zum zweiten Mal in Folge. Termin wäre der 21. bis 23. August gewesen.

 

„Hoffentlich geht die Ära Schmeink nicht als Ära der abgesagten Wallfahrten in die Geschichte ein“, sagt Alfons Schmeink (links). In seinem dritten Jahr als Vorsitzender muss er nun neben seinem Stellvertreter Klaus Borgers das zweite Aus der Fußwallfahrt am vierten Augustwochenende verkünden. 

 

Bis Ende Juli hatten sich die Organisatoren die Entscheidung offengehalten und gehofft. Sie wollten abwarten, wie sich die Corona-Lage entwickelt, um zu sehen, was am Ende möglich und machbar ist. Einstimmig habe der Vorstand nun die erneute Absage beschlossen. „Schmerzlich“ sei das, sagt Alfons Schmeink, und, dass man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Laut aktuell geltender Inzidenzstufe 1 dürften sich zwar bis zu 1000 Pilger unter Einhaltung der Abstandsregeln auf den Weg in den niederrheinischen Wallfahrtsort machen. Spätestens an Pausenorten wie Empel und Marienbaum, an denen viele Angehörige und Freunde hinzukommen, um die Pilger zu versorgen oder selber ein Stück des Weges mitzulaufen, wäre die Situation aber zu unübersichtlich geworden.

Viele andere praktische Fragen stellten sich ebenfalls, zum Beispiel zur Arbeit der Sanitäter. Die müssten sämtliche kleineren und größeren Hilfeleistungen aufwendig dokumentieren, was kaum machbar sei. Wie schafft man es, dass sich die einzelnen Pilgergruppen in den Pausenorten nicht begegnen? Schon jetzt dauert der mehr als 50 Kilometer lange Fußmarsch von 6.30 Uhr bis 20 Uhr. Noch weiter ausdehnen könne man den Zeitrahmen kaum, heißt es. Was ist mit dem Toilettenwagen, was mit der Benutzung der WCs in den Lokalen? Der große Saal der Gaststätte Hennemann in Marienbaum, in dem seit jeher etliche Pilger einkehren, ist zudem aktuell geschlossen. Mit anderen Gastronomen müssen nun ebenso Gespräche über die Absage geführt werden wie mit den beteiligten Behörden, der Polizei und der Kreisverwaltung.

So wie die Bocholter, die als eine der größten Gruppen überhaupt bereits seit 1733 zum Gnadenbild pilgern, haben viele andere Pilgerzüge vergleichbarer Größe entschieden. Auch sie hätten erst mal abgewartet und dann doch abgesagt, sagt Borgers. Für kleinere Gruppen sei eine Wallfahrt unter Coronabedingungen gewiss leichter zu organisieren.

„Hoffentlich geht die Ära Schmeink nicht als Ära der abgesagten Wallfahrten in die Geschichte ein“, sagt Schmeink. In seinem dritten Jahr als Vorsitzender musste er nun die zweite Absage verkünden. Nach dem Aus im letzten Jahr hatten sich am vierten Augustwochenende zahlreiche Pilger einzeln oder in kleinen Gruppen auf eigene Faust auf den Weg nach Kevelaer gemacht – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Auto. Für viele gehört das Pilgern fest in den Jahresablauf; sie wollten deshalb die besonderen Momente des Weges auch im Corona-Jahr nicht missen. Auch eine sehr schöne Erfahrung, sagten sich viele im Nachgang – obwohl sie die große Gemeinschaft der Pilger in ihrer einzigartigen Form natürlich vermissten.

Auch Alfons Schmeink und Klaus Borgers waren mit einigen Mitstreitern unterwegs. Selbst in der kleinen Gruppe habe es „etliche „Gänsehautmomente“ gegeben, sagt Schmeink. Borgers und seine Truppe hatten die Route über Bislich gewählt und das Ziel in Kevelaer nach gut 40 Kilometern schon nachmittags erreicht.

 

BBV Net vom Donnerstag, 29. Juli 2021 - 17:30 Uhr
von Stefanie Himmelberg