BBV vom 30. August 2023

Bocholter Fußwallfahrt abseits großer Straßen

Der Vorstand zieht ein positives Fazit der diesjährigen Prozession nach Kevelaer

Bocholt - Am Montagabend sind die Bocholter Kevelaer-Pilger wieder in die St.-Georg-Kirche eingezogen. Der Vorstand zeigt sich zufrieden mit der Streckenänderung, der neuen Versorgung zur Mittagspause und dem Nachwuchs an Sanitätern. Die Pilger-Zahl war ähnlich wie im letzten Jahr.

 

© Ann-Theres Langert

Vorsitzender Alfons Schmeink (von links), Ulla Arnold (DRK), Schriftführer Ludger Mertens, Marlies Teriete (DRK), Dr. Rainer Hübers-Kemink (DRK-Vorstand), Kassierer Peter Mertens, Theresia Wilting (DRK) und zweiter Vorsitzender Klaus Borgers mit dem Spendenscheck

 

Mit 450 Personen waren sie am Samstag gestartet, „traditionell schwillt die Wallfahrt auf dem Weg aber an“, erzählt der erste Vorsitzende Alfons Schmeink. Somit seien mehr als 500 Pilger nach Kevelaer gelaufen. Ebenfalls üblich war die geringere Pilger-Zahl am Montag. Mit etwas mehr als 200 zogen sie am Montagmorgen los. Schließlich ist der Montag für viele ein Arbeitstag.

Die veränderte Route vor Empel über Privatwege, um nicht über die B 67 laufen zu müssen (das BBV berichtete), sei bei allen Pilgern gut angekommen, erzählen die Vorstandsmitglieder. Wichtig sei aber, dass es weiterhin Privatwege seien, die außerhalb der Bocholter Fußprozession nicht genutzt werden dürften, betonten sie. Die neue Versorgung zur Mittagspause in Marienbaum sei ebenfalls „eine Punktlandung“ gewesen. Begeistert zeigten sich die Organisatoren auch vom diesjährigen Geistlichen Leiter Gregor Kauling aus Kevelaer. Er habe „den Nerv der Pilger getroffen“. Dabei sei es für Kauling ein Perspektivwechsel gewesen. Statt die Gruppen in Kevelaer nur ankommen zu sehen, lief er nun selbst die Strecke aus Bocholt mit.

 

Weg von der B 67

 

In Zukunft werde es weitere Bemühungen geben, von den großen Straßen wegzukommen, kündigt der Vorstand an. So hatte die Verkehrsbehörde des Kreises Kleve dem Vorstand auferlegt, für die Strecke zwischen Empel und der Reeser Rheinbrücke zukünftig ebenfalls von der B 67 abzuweichen. „Da müssen wir in diesem Jahr eine Lösung entwickeln“, sagt Schmeink. Der Weg, den der Kreis Kleve vorschlägt, sei jedoch für die Pilger nicht realisierbar.

Erfahrenen Kevelaer-Pilgern sind sicherlich auch die neuen T-Shirts aufgefallen, die die Ordner (alles Vorstandsmitglieder) trugen. Ihre nicht atmungsaktiven Warnwesten hatten sie, dank finanzieller Hilfe der Bocholter Pfarreien, gegen neonfarbene Warn-Shirts austauschen können, die an den Straßen für mehr Sichtbarkeit sorgen.

 

Spende für die „Kevelaer-Sanis“

 

Große Zwischenfälle gab es sowohl auf dem Hin- als auch Rückweg keine, zeigen sich Vorstand und Sani-Team zufrieden. Neben manchen Fußkranken habe ein Pilger mit Kreislaufproblemen im Krankenhaus behandelt werden müssen, auch eine Platzwunde musste genäht werden. Diese Pilgerin sei aber bereits bei der nächsten Pause wieder mit eingestiegen, erzählt das Team.

Für die Bemühungen der Sanitäter wollten sich die Pilger mit ihrer diesjährigen Spende bedanken. 1242,12 Euro kamen für die Sanitätsgruppe der Bocholter Fußprozession zusammen. Das zeige die Wertschätzung, die die Pilger für die Ehrenamtler haben, finden die Verantwortlichen. „Mit einer Summe in der Größenordnung haben wir nicht gerechnet“, sagt auch Dr. Rainer Hübers-Kemink aus dem Vorstand des DRK-Stadtverbandes Bocholt. Drei der dienstältesten Sanitäterinnen werden ihre Aufgaben aber nun niederlegen: Ulla Arnold, Theresia Wilting und Marlies Teriete. Bereits in diesem Jahr hatten die Helfer aber Nachwuchs bekommen. Acht neue ehrenamtliche „Kevelaer-Sanis“, die sonst im Bocholter Krankenhaus arbeiten, sowie zwei Physiotherapeutinnen waren dabei. Das mache es nun einfacher, selbst aufzuhören, finden die drei.

© Benjamin Wülfert

Geehrt wurden Ewald Möllmann und Bernhard Möllenbeck für ihre 60. Wallfahrt, an der sie teilgenommen haben. Marlies Teriete war zum 50. Mal dabei und Hanni Tekampe sowie Kerstin Hilvert zum 25. Mal. Dazu wurde Josef Unland verabschiedet, der die Prozession lange Zeit unterstützt hat. Simon Wilde wurde neu im Vorstand begrüßt.

 

In Marienbaum ist auf dem Rückweg außerdem eine Brille liegen geblieben, teilt Schmeink mit. Wer eine vermisse, könne sich beim Vorstand melden.

Autorin: Ann-Theres Langert

Quelle: BBV vom 30. August 2023

 

 

BBV vom 28. August 2023

Kevelaer-Pilger zurück in Bocholt

290. Fußprozession fand erneut als Friedenswallfahrt statt

 

Bocholt – Von Applaus begleitet zogen am Montagabend kurz nach 20 Uhr die Teilnehmer an der Fußprozession nach Kevelaer in die St.-Georg-Kirche ein.


© Sven Betz

Empfangen wurden die Pilger von gut 150 Verwandten und Bekannten, die die Frauen und Männer freudig und herzlich erwarteten. Etwa 450 Teilnehmer hatten sich am frühen Samstagmorgen auf den Weg nach Kevelaer gemacht. Jetzt erfolgte nahezu planmäßig die Rückkehr. Es war die 290. Fußprozession von Bocholt nach Kevelaer. Sie fand angesichts des Ukrainekriegs erneut als Friedenswallfahrt statt. Das Thema lautete: „Habt Vertrauen – ich bin es.“

 


© Sven Betz


© Sven Betz

Autor: Ludwig van der Linde

Quelle: BBV vom 28.08.2023

 

 

BBV vom 27. August 2023

450 Bocholter Fußpilger erreichen Kevelaer über neue Route

Zum 290. Mal fand die Fußprozession von Bocholt in die Marienstadt statt

 

Bocholt - Bei der 290. Fußprozession von Bocholt nach Kevelaer ist die Route geändert worden, um nicht an der B67 entlang zu laufen. Dafür nahm die Gruppe sogar einen Umweg in Kauf.

© Randolf Vastmans
Beim Einzug in Kevelaer am Kapellenplatz wurden die Fußpilger aus Bocholt von zahlreichen Zuschauern empfangen.

Unter dem Motto „Habt Vertrauen – ich bin es“ fand die 290. Fußprozession Bocholt – Kevelaer statt. Etwa 450 Teilnehmer machten sich am frühen Samstagmorgen auf den Weg, nachdem sie an der Georgskirche ihr Gepäck abgegeben hatten. Dieses wurde durch Begleitfahrzeuge transportiert. Die erste Etappe führte nach Rees, wo im Ortsteil Empel eine Pause eingelegt wurde, bevor es weiter in den Xantener Wallfahrtsort Marienbaum ging. Hier wurde nach einem Gebet in der Kirche „St. Mariä Himmelfahrt“ im Wallfahrtsheim zu Mittag gegessen.

 

Eine neue Einkehrmöglichkeit musste gefunden werden

„Noch bis zum letzten Jahr geschah das in der mittlerweile geschlossenen Gaststätte Hennemann“, erinnerte sich der erste Vorsitzende der Fußprozession, Alfons Schmeink. In diesem Jahr hat das Wallfahrtsteam des Dorfes die Versorgung übernommen. „Das Essen, eine Gulaschsuppe, stammt vom Marienbaumer Imbiss“, so Regina Koppers vom Wallfahrtsteam, „während die Pfarrgemeinde für die Getränke sorgte“. Ludger Mertens, Schriftführer der Fußprozession, war froh, diesen Ersatz gefunden zu haben. „Eine der Hauptaufgaben bei der Organisation“, so der 66-Jährige, „besteht darin, für Verpflegung zu sorgen“. Aber auch auszukundschaften, wo Toiletten vorhanden sind. Das sei allerdings nicht die einzige Herausforderung, versicherte Schmeink. Hin und wieder werde auch die Route geändert, um es den Pilgern angenehmer zu machen. Dies gestalte sich aufgrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten nicht einfach und man habe es mit den einzelnen Kommunen, der Polizei und den Besitzern privater Grundstücke zu tun.

 

Route wurde um etwa 400 Meter verlängert

Am Samstag sei die Route um etwa 400 Meter verlängert worden, vom Isselburger Ortsteil Heelden bis nach Rees-Empel. „Dafür“, so Mertens, „müssen wir nicht mehr an der B67 entlanglaufen und auf den Autoverkehr Rücksicht nehmen“. Da nehme man den Umweg gerne in Kauf. Von Marienbaum ging es weiter durch den Uedemer Hochwald über Uedemerbruch nach Winnekendonk zur letzten Rast auf den Schulhof der Grundschule. Von hier aus waren es nur noch wenige Kilometer in den Wallfahrtsort Kevelaer.

 

Demut und Dankbarkeit zeigen

Bei der Wallfahrt gehe es darum, Demut und Dankbarkeit für die positiven Ereignisse im Leben eines jeden zu zeigen aber auch Hoffnung in schwierigen Situationen, bei Krankheit von Freunden und Familienangehörigen aber auch für das Leiden fremder Menschen zum Ausdruck zu bringen. Auch die Hoffnung auf Frieden spiele in der heutigen Zeit eine sehr große Rolle.

Der Einmarsch in Kevelaer gegen 20 Uhr war, wie immer, eine hochemotionale Sache. „Das ist ein unbeschreibliches Gefühl. Mit einem Mal fallen alle Anspannungen ab“, so Schmeink, „man ist am Ziel, für das man den weiten Weg auf sich genommen hat“. Vergessen seien Blasen an den Füßen, Hunger, Durst und Erschöpfung. Schon allein für dieses Gefühl habe sich der weite Weg, für den einige vorher trainiert hätten, gelohnt. So zeigte sich bei vielen die eine oder andere Träne, als sie endlich den Kapellenplatz erreichten.

 

13-Jährige nimmt zum ersten Mal teil

Die 13-jährige Martha Evers hatte zum ersten Mal teilgenommen. Blasen hatte sie keine an den Füßen und insgesamt gefiel ihr die Prozession sehr gut. Ihre Mutter Elisabeth war bereits einige Male dabei. „Das erste Mal“, resümierte die 52-Jährige, „habe ich mit 16 Jahren teilgenommen“. Nach einer längeren Pause mache sie seit fünf Jahren wieder mit. Etwa die Hälfte der Pilger übernachtete in der Marienstadt und legt am Montag den Rückweg zu Fuß zurück.

 

Ein Pilgerehepaar ist, um an der Prozession teilzunehmen, extra aus Weingarten, bei Karlsruhe angereist

Zu ihnen gehört auch Georg Busch, der aus Bocholt stammt, jedoch in den Neunzigern aus Liebe zu seiner späteren Frau Claudia nach Weingarten gezogen ist. Er hat schon immer an der Wallfahrt teilgenommen und heute tut seine Frau dies ebenfalls als Betreuerin.

Claudia und Georg Busch reisten extra für die Fußprozession aus der Nähe von Karlsruhe an.

 

Die beiden sind am Freitag extra angereist und fahren am Montagabend wieder nach Hause. Vorher marschiert Georg allerdings wieder mit der Gruppe zurück nach Bocholt. „Man fragt sich, warum man sich das antut“, so Claudia Busch, „wenn man allerdings Kevelaer erreicht und diesen emotionalen Moment erlebt, steht bereits fest, dass man auch im nächsten Jahr wieder dabei ist“.

Alles lief harmonisch ab. „Ein paar Fußkranke sind immer dabei“, so Mertens, „aber ankommen wollen alle“. Zusammen mit Alfons Schmeink dankte er den „Kevelaer Sanis“, einer Gruppe aus Sanitätern verschiedener Organisationen, die bei der Fußwallfahrt mitmarschieren, den Sponsoren, wie Stadtsparkasse Bocholt, Volksbank Bocholt und vielen anderen.

Autor: Randolf Vastmans

Quelle: BBV vom 27.08.2023

 

 

BBV vom 17. August 2023

Bocholter pilgern nach Kevelaer

Am Samstag, 26. August, geht es los und am Montag drauf steht der Heimweg an

 

Das vierte Augustwochenende gehört den Fußpilgern: Am Samstag, 26. August, laufen die Bocholter – auf einer leicht veränderten Strecke – nach Kevelaer; zwei Tage später geht es auf demselben Weg zurück nach Bocholt.

© Rolf Himmelberg

Die Bocholter Pilger beim Einzug im Kevelaer im vergangenen Sommer: Die 290. Fußwallfahrt findet von Samstag, 26. August, bis Montag, 28. August, statt. Das Wallfahrtsthema lautet „Habt Vertrauen – Ich bin es“.

 

Die Bocholter Pilger beim Einzug im Kevelaer im vergangenen Sommer: Die 290. Fußwallfahrt findet von Samstag, 26. August, bis Montag, 28. August, statt. Das Wallfahrtsthema lautet „Habt Vertrauen – Ich bin es“.

 

Die Vorbereitungen sind gemacht, sagt Alfons Schmeink, Vorsitzender der Fußprozession Bocholt-Kevelaer. Folgende Termine sollten sich die Pilger vormerken:

Am Mittwoch, 23. August, findet um 19.30 Uhr ein Bußgottesdienst in St. Georg statt. Am Freitag, 25. August, ist von 18.15 bis 18.45 Uhr Beichtgelegenheit, um 19 Uhr schließt sich die Pilgermesse an – beides ebenfalls in der Georgskirche. Fahnen und Banner der Vereine und Organisationen können vor der Pilgermesse an der Sakristei abgegeben werden. Wer ein Pilgerheft braucht, kann es vor oder nach der Messe kaufen.

Am Samstag, 26. August, treffen sich die Pilger ab 6 Uhr vor der Georgskirche, um ihr Gepäck abzugeben. Um 6.30 Uhr ziehen sie über die Ravardistraße und das Westend aus Bocholt hinaus. Nach der Frühstückspause in Empel erreichen sie gegen 13 Uhr Marienbaum und legen eine Mittagspause ein. Dass für die mittlerweile geschlossene Gaststätte Hennemann ein „super Ersatz“ gefunden werden konnte, freut Alfons Schmeink: Im Pilger- und Wallfahrtsheim serviert eine Gastronomin aus dem Ort Eintopf, der Pfarrgemeinderat sorgt für Getränke. Ohne die Logistik in den Pausenorten funktioniere es nicht, sagt Alfons Schmeink. Nach der Rast geht es durch den Reichswald über Uedemerbruch nach Winnekendonk, Pause ist – wie erstmals im letzten Jahr – auf dem Pausenhof der Grundschule. Für 20 Uhr ist der feierliche Einzug in Kevelaer geplant.

In dem Marienwallfahrtsort erwartet die Pilger am Sonntag ein volles Programm: Los geht es mit der Pilgermesse in der Basilika um 8.15 Uhr. Beim Kreuzweg um 10.30 Uhr wird für das DRK gesammelt, deren Sanitäter die Pilger seit jeher begleiten. Dieses ehrenamtliche Engagement könne man nicht hoch genug einschätzen, sagt Alfons Schmeink. Jetzt wolle man „als Wallfahrer etwas dafür zurückgeben“.

Um 16 Uhr ist Pilgerandacht mit Jubilarehrung, ebenfalls in der Basilika. Der Tag endet mit der Lichterprozession um 20.30 Uhr. Wer während des Aufenthalts in Kevelaer die Dienste der Sanitäter in Anspruch nehmen möchte beziehungsweise muss, findet diese wie gewohnt im Park Hotel (Luxemburger Galerie). Blasen und andere Wehwehchen versorgen die Ehrenamtlichen natürlich auch auf der Strecke.

Früh ausstehen heißt es am abschließenden Montag: Zur Pilgermesse treffen sich die Gläubigen um 5 Uhr in der Basilika, anschließend heißt es Abschied nehmen vom Gnadenbild. Um 6.30 Uhr treten die Pilger den Rückweg an. Gegen 19.30 Uhr ziehen sie in die Georgskirche ein.

Es ist die 290. Fußprozession von Bocholt nach Kevelaer; sie findet angesichts des Ukrainekriegs erneut als Friedenswallfahrt statt und ist mit dem Thema „Habt Vertrauen – Ich bin es“ überschrieben. Der Vorstand der Fußprozession und der geistliche Leiter der Wallfahrt, Pfarrer Gregor Kauling aus der Pfarrgemeinde St. Marien in Kevelaer, laden herzlich zum Mitmachen ein. Sie hoffen darauf, dass sich viele Pilger mitreißen lassen und auf den Weg machen – auch angesichts der zuletzt gesunkenen Teilnehmerzahlen. Man hoffe „auf ein gutes Gelingen der Wallfahrt“, so Schriftführer Ludger Mertens.

 

Quelle: BBV-net.de