BBv vom 27.08.2019

Fußpilger schwitzen auf ihrem Weg nach Kevelaer und zurück

Teilnehmer der Wallfahrt in Bocholt angekommen

Autor: Theo Theissen

Bocholt - Es war einfach zehn Grad zu heiß. Wir waren, als wir in Bocholt ankamen, alle richtig platt, das muss ich wohl sagen“, betonte Alfons Schmeink rückblickend. Für ihn war es die erste Fuß-Wallfahrt nach Kevelaer als erster Vorsitzender der Fußprozession Bocholt-Kevelaer. Doch bis auf eine Pilgerin, die während des Hinweges mit Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden musste, hätten alle Fußpilger die Wallfahrt gut überstanden, sagte Schmeink.

Die Fußpilger bei ihrem feierlichen Einzug in die St.-Georg-Kirche.

© Sven Betz

Angeführt vom großen Pilgerkreuz gingen mehr als 700 Männer und Frauen betend und singend den rund 50 Kilometer langen Weg nach Kevelaer, um sich und ihre Sorgen der „Trösterin der Betrübten“ anzuvertrauen. Die Anstrengung, die das Gehen bei Temperaturen um die 34 Grad Celsius bereitete, war vielen anzusehen, als sie nach 13,5 Stunden Fußmarsch ihr Ziel erreicht hatten. Einige Pilger kühlten sich unterwegs mit Eisstücken ab, die sie von den elf Sanitätern der Fußprozession erhalten hatten, die die Pilger begleiteten. In den Pausen wurden Proviant und Wasserflaschen herausgeholt. „Unterwegs wurde viel Wasser getrunken. Das war sehr wichtig“, sagt Schmeink.

In Kevelaer beteten die Pilger den Kreuzweg, nahmen am Pilgergottesdienst und an der Lichterprozession teil. Auch Pfarrer Andreas Hagemann von St. Josef lief am Samstag mit nach Kevelaer, nachdem er in Empel zu den Pilgern gestoßen war. Zu den Wallfahrern gehörte auch der Krankenhauspfarrer Ulrich Kroppmann von der Pfarrgemeinde Liebfrauen. Der geistliche Begleiter der Wallfahrt musste am Samstagabend während des Kerzenopfers von den Sanitätern wegen Kreislaufproblemen behandelt werden, war aber am Sonntag wieder fit. In Kevelaer wurden Liesel Schröer für ihre 50. Wallfahrtsteilnahme und Christine Grundschock für ihre 25. Wallfahrt geehrt.

Der erste Vorsitzende der Fußprozession Bocholt-Kevelaer, Alfons Schmeink (2. von links), und sein Stellvertreter Klaus Borgers (links) mit Pastor Ulrich Kroppmann (rechts) und den beiden Jubilarinnen Liesel Schröer (Mitte) und Christine Grundschock.

Der erste Vorsitzende der Fußprozession Bocholt-Kevelaer, Alfons Schmeink (2. von links), und sein Stellvertreter Klaus Borgers (links) mit Pastor Ulrich Kroppmann (rechts) und den beiden Jubilarinnen Liesel Schröer (Mitte) und Christine Grundschock.

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Erstmals pilgerten die Wallfahrer in Absprache mit der Borkener Kreisverwaltung ein langes Stück des Weges abseits der bisherigen Strecke über die alte Bundesstraße 67, vom Ortsausgang Werth vorbei am Ponyhof Leiting. Dies habe sich beim Pilgern, was die Verkehrssicherheit und die Lautstärke der vorbeifahrenden Autos angeht, als Vorteil erwiesen, sagte Schmeink. Allerdings sei der Weg oft so schmal gewesen, dass nur zwei anstatt wie sonst vier Pilger nebeneinander hätten gehen können. Das habe dazu geführt, dass sich die Länge der Fußprozession schnell verdoppelt habe, was das gemeinsame Beten und Singen erschwert habe. Im Oktober werden die Pilger noch ein Nachgespräch mit der Kreisverwaltung haben und das Thema möglicherweise dann noch einmal anschneiden.

In Kevelaer erbrachte diePilgersammlung über 1000 Euro. „Ein sehr gutes Ergebnis“, freute sich Schmeink. Das Geld wird dem Rheder Verein „Projekt 30“ gespendet. Der Verein unterstützt nach Angaben der beiden Vereinsmitglieder Hanni und Ludger Tekampe seit 2010 junge Menschen, die nach schweren Schicksalschlägen bei der notwendigen medizinischen Versorgung und bei Reha-Maßnahmen auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

Wieder in Bocholt zurück, waren die rund 350 Pilger, die den Rückweg mitgegangen waren, froh, ihr Ziel erreicht zu haben. Die nächste Fußprozession nach Kevelaer findet im nächsten Jahr von Samstag, 22. August, bis Montag, 24. August, statt.

Quelle: BBV Bocholt vom 27.08.2019